Sonntag, 1. Mai 2011

Nachtschicht

Andere feiern, man selbst arbeitet. Früher oder später kommt das auf jeden zu. Ich selber habe ich mich ja bereit erklärt andere Getränke zuzubereiten und an den Tisch zu bringen. Das Problem ist nur, dass man in den meisten Fällen genauso lange dableiben muss, wie die Partyhungrigen.

So letztens passiert: 15 Stunden Arbeit. In solchen Nächten merke ich erst wie kurz die Halbwertzeit meines Körpers ist.

Die ersten Stunden vergehen schnell, man fühlt sich noch fit. Aber früher oder später setzt der geistige Verfall ein.

Ein Beispiel? Ich habe versucht auszurechnen, wieviele Stunden ich heute wohl arbeiten werde.

Also:

"17:30 Uhr ist die erste Stunde
...
23:30 die siebte (bis hierhin klappt noch alles)
24:30 die achte
25:30 die neunte
26:30 die zehnte...Moment, es gibt keine Uhrzeit 26:30. Das ist 2:30. Dann bin ich um diese Uhrzeit, bei sechs Stunden. Nein, halt. Das müssen mehr sein."

Und ich rechnete meine ganze Pause daran. Merkte aber schnell, dass ich mein Kopf in ein zähflüssigen Brei verwandelt. Also, Kopf ausschalten und nur noch stumpf mit dem Körper arbeiten.

Nach acht Stunden hin- und hergelaufe, sind aber auch die fast alle körperlichen Reserven aufgebraucht. Ich laufe auf Sparflamme. Ober- und Unterschenkel fühlen sich an als hätte man sie mit einem Presslufthammer bearbeitet...auf einem Brett voller Nägel... über einer Lavagrube...

Nachdem die letzten Gäste gegangen sind, gibt es dann auch endlich Abendbrot für die Kellner:

Schnitzel um vier Morgens! Junge! Junge! Noch nie hat so ein trockenes Schnitzel so gut geschmeckt. Als Nachspeise gab es übrigens Lasagne.

Jetzt nur noch die letzte Aufgabe erledigen. Auf- und  Umräumen. Das wird hoffentlich schnell gehen, denke ich, bekomme dann aber einen Schock als ich auf die Partymeile blicke. Ver**** Sch****
Einige schwere Tische müssen auch noch in die oberen Etagen gebracht werden. Natürlich funktioniert der Aufzug nicht. Also Treppen und mitleidig denke ich an meine Beine. Die kann ich wohl nachher wegwerfen.

Um neun Uhr morgens liege ich dann doch endlich im Bett. Ob ich jemals wieder aufstehen werde?

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