Mittwoch, 25. Mai 2011

Das Monster und der Spiegel

Schwere Knochen, knackende Gelenke, lautes Atmen, unbeholfene Schritte...

...

Morgens halb sieben in Deutschland. Ich versuche ins Bad zu gehen. Besser gesagt ich schleppe mich... noch besser ich krieche auf dem Zahnfleisch.
Ich versuche den vergangenen Morgen Revue passieren zu lassen. Vor ein halben Stunde hat der Wecker geklingelt. Ich bin gefühlte 200 Meter tief aus meinem Schlafplatz gefallen und brutal auf der Nase gelandet. Natürlich war das Handtuch ganz oben auf dem Schrank. Also versuchte ich mit einer improvisierten Schleuder aus zusammengezwirbelten Klebeband, einem Schuh als Gewicht und einem Kaugummi das Handtuch vom Schrank zu holen.

Es klappte und jetzt liege ich hier im Flur. Ich will doch nur schlafen, nur noch fünf Minuten oder fünf Jahrzehnte. Nur ein bisschen länger. Keine Chance... die Uni fängt bald an. Ich muss hin.

Die Badtür. Sie ist nicht weit weg. Ich kann sie sehen. Ich kann sie berühren. Ich kann sie riechen. Was zum...? Riechen? Ich sollte wieder sauber machen.

Ein letzter Kraftakt und ich stehe im Bad.

Ich schaue in den Spiegel. Verdammt... ich scheine mich über Nacht in das Krümelmonster verwandelt zu haben. Blau unterlegte Augen und rasieren sollten ich mich auch mal wieder. Im Bart haben sich die letzten Reste des Abendmahls gesammelt. Mmmh lecker... ich muss mir also kein Frühstück machen. Äh... Themenwechsel.

Nach einem massiven Reinigung in der sämtliche Menschenrechte verletzt wurden, sehe ich wieder aus wie ein Mensch. Hochglanzpoliert mache ich mich jetzt auf den Weg in die Uni.

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