Montag, 7. Februar 2011

Teil 2 - Ein Interview gefunden und durchgeführt... Yipeeh

In der Zwischenzeit hatte ich mich mit einer anderen Ausarbeitung beschäftigt und bei dieser Arbeit bekam ich ein Buch vom Hans-Bredow-Institut in die Hände. Warum nicht einmal dort nach einem Interview fragen? Im Internet kurz recherchiert, fand ich die Nummer von Frau Klawitzki (Name von der Redaktion geändert :P), zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und Redaktion. Das klang interessant. Ich griff mir ein weiters Mal den Telefonhörer und tippte die Nummern ab. Am anderen Ende: eine zunächst nicht begeisterte Frau und ich solle ihr eine Mail schreiben, sie wird es sich dann bis Morgen überlegen. Der nächste Tag brachte für mich eine Überraschung: eine Zusage mit einem Termin in der folgenden Woche!

Die Informationsbeschaffung und die Vorbereitung verlief schnell und reibungslos. Ich wollte nicht allzu viel machen, da mir sonst zu viele Fragen durch den Kopf schwirren würden und ich am Ende mich und im schlimmsten Fall meine Gesprächspartnerin verwirrt hätte. Der Standort des Institutes war schnell auf einer von Google bereit gestellten Karte ermittelt. Mein Fragenkatalog enthielt schließlich vor dem Tag des Interviews zwanzig Fragen. Das Gespräch konnte kommen.

Nachdem ich die Heimhuder Straße nun das siebte Mal entlang gegangen war, ich die Namen der Hausbesitzer schon den Hausnummern zuordnen konnte, fuhr mir eine Frau mit Fahrrad entgegen und bog ins Hans-Bredow-Institut ein. Dass diese Frau meine Interviewpartnerin war, klärte sich fünf Minuten später auf.

Am 23. November 2010 um zehn Uhr war es denn endlich soweit. Nachdem die Stufen bis in den dritten Stock erklommen waren, mir ein Kaffee angeboten wurde, war mir schon nach fünf Minuten klar: Meine Interviewpartnerin ist auch nur ein Mensch und ich brauche nicht nervös zu sein. Die Anspannung verfiel und das Gespräch verlief für mich recht entspannend. Auch weil ich mir ein Diktiergerät besorgt hatte und Frau Klawitzki nichts dagegen hatte es zu verwenden. Ich musste also nicht hektisch mitschreiben.
Auf meinem Fragebogen hatte ich folgende Stichpunkte und -sätze markiert, die ich unbedingt abarbeiten wollte: zur Person von Frau Matzen, wie lange sie hier schon arbeitet, warum sie hier immer noch arbeitet, was sie schon erreicht, wie ihr Arbeitsalltag aussieht, ob sie mir von Kritikpunkte über das Institut berichten kann und noch einige mehr.
Ich begann aber zurückhaltend und fragte, wie sie jemanden so kurz wie möglich das Institut erklärt, der es nicht kennt. Aus dem „kurz“ wurden erst zehn dann zwanzig Minuten. Hier wurde mir klar, sie hat sich echt die Zeit genommen und dass das ein etwas längeres Gespräch wird.
Nach und nach wurde mir von Frau Klawitzki erst die Zeitschrift „Medien und Kom-munikation“, dann das „Internationale Handbuch Medien“, deutsche und englische Flyer über das Institut, der Forschungsbericht und die Öffnungszeiten der Bibliothek zum Betrachten gereicht.
Das Gespräch entwickelte sich gut weiter und Frau Klawitzki (ach so... Name von der Redaktion geändert :P) ignorierte dabei auch das gelegentliche Aufschellen des Telefons und erzählte mit jeder Frage, die ich stellte etwas mehr. Während den Pausen, in denen ich schwieg, konzentrierte ich mich auf das Zuhören, was mit der Zeit auch etwas schwieriger wurde. Irgendwann war der Kaffee auch leer und in meinem Kopf schwirrten Fragen, die zu dem Thema nicht passten. Zum Beispiel, ob ich es noch rechtzeitig zum Englischseminar schaffen würde. Aber auch in diesen Phasen der kurzen Aufnahmeschwäche, schaffte ich es aus meiner Sicht gute Anschlussfragen auf ihre Aussagen zu finden.
Nach ungefähr 75 Minuten war das Interview zu Ende. Alle Fragen waren beantwortet und es gab sogar einige zusätzliche Aussagen, die ich vorher als Frage nicht im Kopf hatte.
Danach wurde mir dann das komplette Institut gezeigt. Beginnend mit zahlreichen Büroräumen endete die Führung schließlich in der Bibliothek des Hauses. Wie Frau Klawitzki sagte, ist es die größte Medienfachbibliothek Norddeutschlands. Ich war ein wenig beeindruckt wie so viele Bücher in so einem, von außen betrachtet, kleine Gebäude Platz finden. 31 000 verschiedene Bücher und nochmal die gesammelten Ausgaben von 185 verschiedenen Zeitschriften wurden mir in einem sehr langen und einem kleineren quadratischen Raum präsentiert. An die obersten Regale kam man nur mit den aufgestellten Leitern.
Nach diesem kleinen Rundgang wurde sich auch schon verabschiedet und ich durfte das letzte Mal an diesem Tag durch die Heimhuder Straße laufen.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass mir mein erstes Interview Spaß gemacht hatte. Ich hatte wahrscheinlich auch Glück mit der Wahl meiner Interviewpartnerin. Ein anderer hätte sich vielleicht nicht soviel Zeit nehmen können und hätte eher genervt auf die Fragen reagiert.
Während meiner Suche nach einem Gespräch ist mir bei meinen Anfragen, dass das wirklich die zeitraubendste Arbeit ist. Vor- und Nachbereitung sowie Präsentation war dagegen zeitlich wesentlich angenehmer. Deprimierend waren dann immer noch die langen Wartefristen oder das Nicht-Zurückantworten. Auf eine Antwort des „Spiegels“ warte ich bis heute.
Mir persönlich gefiel dabei das persönliche Auftreten am besten und geeignetsten um schnell ein Interview zu bekommen. Wie gesagt muss der Angefragte nicht auf eine Antwort reagieren und beim Telefon schallt mir in meinen Ohr immer noch der Piep-Ton des Anrufbeantworters nach.

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