Donnerstag, 3. Februar 2011

Teil 1: Wie finde ich bitte schön ein Interview?

Ein schmales Haus mit gelbbräunlichen Ziegeln und großen Fenstern, eingekeilt zwischen prachtvoll wirkenderen Anbauten. Das sollte also das Hans-Bredow-Institut sein. Natürlich hatte ich mir ein national wie internationales renommiertes Institut ein bisschen anders vorgestellt. Aber die Wissenschaft scheint sehr wenig Geld zu haben. Wiedereinmal hatte ich mich in der Zeit verschätzt und war schon eine halbe Stunde zu früh am Interview-Ort und so ging ich in der folgenden Zeit die Heimhuder Straße etliche Male auf und ab und ging im Kopf noch einmal die Fragen durch.

Ende September wurde die Semesterleistung in Berufspraxis vorgestellt: Ein Interview führen, bei einer Person, die etwas mit den Medien zu tun hat. Mir gingen unterschiedliche Ideen durch den Kopf. Vom NDR über HSV, St.Pauli, Spiegel, Die Zeit, der Y., die Redaktion der Ostsee Zeitung bis hin zu außergewöhnlichsten Ideen wie dem Schachpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns. Schließlich entschied ich mich dann doch bei MTV anzufragen. Großes hatte ich mir vorgenommen. Mein erstes Interview und gleich bei einem Vizepräsidenten eines international agierenden Fernsehsenders. Eine E-Mail war schnell geschrieben und abgeschickt. Danach musste ich warten und warten und warten. Dann war der Oktober auch schon um und ich bekam endlich eine Antwort: Es wird sich darum gekümmert und ich solle einmal anrufen. Das klang vielversprechend. Die nächsten Gesprächen verliefen immer nach dem gleichen Schema: „L., MTV Networks, Guten Tag... ich bin zurzeit leider nicht da. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piep-Ton.“ Es verging wieder eine Woche bis ich besagten Herrn L.endlich am Telefon hatte. Dieser meinte, dass ein Interview kein Problem sein sollte, ich mich aber noch bis Ende Januar bis Anfang Februar gedulden müsste. Da ich das Interview bis Weihnachten aber halten musste, viel mir diese Gelegenheit weg.
Die zweite Chance sah ich danach in der Spiegelredaktion. Ich änderte meine Taktik und ging persönlich in die Geschäftsstelle. Dort gab man mir eine Telefonnummer am Empfang und bat mich anzurufen. Am Telefon sagte man mir, ich solle meine Bitte doch einmal in eine E-Mail formulieren, damit die betreffenden wissen worum es geht. Schon war ich wieder bei dem bei mir unliebsamen Mailschreiben. Nach ein paar Tagen kam nichts zurück. Möglicherweise hätte ich mich an einer zweiten Mail versuchen oder nochmals persönlich auftreten sollen.

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